Termin online vereinbaren EXPERTENGESPRÄCH „HERZINFARKT“ - KARDIOLOGIE KÖLN
28. November 2016

EXPERTENGESPRÄCH „HERZINFARKT“

Jedes Jahr erleiden in Deutschland schätzungsweise 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Dank moderner Behandlungsverfahren und wirksamer Medikamente sind die Aussichten für Infarktpatienten heute glücklicherweise wesentlich besser als früher. „Mit der richtigen Nachbehandlung können die allermeisten Patienten anschließend ein völlig normales Leben führen“, betonen Dr. med. Adelgunde Kux und Privatdozent Dr. med. Thomas Eggeling.

Frau Dr. Kux, wie genau entsteht eigentlich ein Herzinfarkt?


Dr. Kux: Die Herzkranzgefäße versorgen unseren Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen. Bei einem Herzinfarkt – auch Myokardinfarkt genannt – kommt es zu einem Verschluss eines oder mehrerer solcher Gefäße. Infolge dessen wird das Herz nicht mehr ausreichend versorgt; Teile des Herzmuskelgewebes können untergehen.

Was kann man tun, wenn es zum Herzinfarkt kommt?


Dr. Eggeling: Je eher und differenzierter ein Herzinfarkt behandelt wird, desto größer ist die Chance, möglichst viel Herzmuskelgewebe zu retten. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt, z. B. wenn der Betroffene starke Schmerzen oder ein Engegefühl im Brustkorb empfindet oder unter Atemnot und Übelkeit leidet, sollte deshalb umgehend der Rettungsdienst verständigt werden. Die KARDIOLOGIE KÖLN ist Teil des Kölner Infarktmodells (KIM). Ziel des Modells ist es, dass alle Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt innerhalb von 60 bis 90 Minuten nach Eintreffen des Notarztes eine Herzkatheteruntersuchung erhalten. So können wir einen Infarkt rechtzeitig erkennen und umgehend die richtige Behandlung einleiten.

Wie genau sieht eine solche Behandlung aus?

Dr. Kux: Durch EKG und Blut-Schnelltest kann die Diagnose des Infarktes gestellt werden. Nach schnellstmöglicher Herzkatheteruntersuchung wird wenn möglich das verstopfte Gefäß mittels Ballonkatheter eröffnet. Die verschlossene Stelle wird mit einem Stent versorgt, um das Gefäß offenzuhalten. In anderen Fällen wird versucht, mit Medikamenten die Gefäße durchgängig zu machen.

Was müssen die Patienten nach einem Herzinfarkt beachten?

Dr. Eggeling: Um einen erneuten Infarkt zu vermeiden, ist die richtige Nachbehandlung entscheidend. Wichtig ist es, die Ursachen und die individuelle Herzschädigung festzustellen und entsprechend zu behandeln. Wir kontrollieren den Zustand des Herzens nach dem Infarkt regelmäßig und schauen z. B., ob sich eine Herzschwäche entwickelt hat oder ob weitere Herzkranzgefäße oder auch die Halsschlagadern verengt sind. Risikofaktoren wie Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel oder Übergewicht sollten möglichst reduziert werden. Dafür sorgen neben einer Anpassung des Lebensstils, bei der wir gern behilflich sind, entsprechende Medikamente, deren Art und Dosis wir individuell festlegen. So können die meisten Patienten auch nach einem Herzinfarkt ein aktives Leben fast ohne Einschränkungen führen, Sport treiben und auf Reisen gehen.

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